Mit einem bewegenden und informativen Beitrag hat der preisgekrönte Journalist und Autor Geseko von Lüpke über die bayerische Initiative für die Rechte der Natur berichtet. Denn in Oberbayern wollen Klaus Biegert und Hans Leo Bader und ihre MitstreiterInnen den Fluss Loisach zur Rechtsperson machen - stellvertretend für alle Flüsse, Ökosysteme, Biosphären. Damit könnte die Loisach für ihre Existenz in Freiheit und Würde klagen. Sie sind Mitglieder im Netzwerk Rechte der Natur und Teil der weltweiten Bewegung, die das anthropozentrische Rechtssystem transformieren wollen, damit die Natur nicht länger 'den Kürzeren zieht‘. Hier geht z um Rundfunkbeitrag auf Bayern 2.
Am 25. April war Prof. Frank Adloff zu Gast beim Netzwerk Rechte der Natur. Der Soziologe, der an der Universität Hamburg mit KollegInnen über die "Zukünften der Nachhaltigkeit" forscht, war einer der ersten Wissenschaftler, der die Rechte der Natur in den Fokus nahm.
Die Frage, was uns heilig ist, ist von Anfang an eine wichtige Dimension des "Rechte der Natur-Diskurses". Rita Homfeldt, Autorin beim Bayerischen Rundfunk", beschäftigte sich in ihrem Feature mit der Natur als "lebendigem Gegenüber" und dem Paradigmawechsel im Denken und Fühlen, der mit den Rechten der Natur - jenseits juristischer Spären - einhergehen kann. Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist auch die ARTE-Dokumentation "Was ist uns heilig".
Ende letzten Jahres wurden die Rechte der Natur in Bonn mit vielen Experten diskutiert. In diesem Video beantworten TeilnehmerInnen die Frage, ob und warum wir die Rechte der Natur brauchen.
Die Kampagne "Wir brauchen Blumen" wurde am 31. März in Frankfurt gestartet. Ein Jahr lang wird diese Kampagne - die von Batya Simon - Mitglied im Netzwerk Rechte der Natur - als Privatperson konzipiert und organisiert wird, jeden Monat an einem andren Ort in Deutschland eine Kundgebung organisieren und mit Kunstaktionen auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Batya Simon, Organisatorin der einzigen deutschen Biogartenmesse, brennt für den Erhalt der Biodiversität und hat u.a. den Schauspieler Hans Jaennicke als Unterstützer gewonnen. Die Kampagne "Wir brauchen Blumen" fordert unter anderem die Rechte der Natur fordert und hat sich unserer Grundgesetzinitiative angeschlossen. Man kann ihre Kampagne und Forderungen hier unterstützen. Der Rhein-Main-TV hat der Startveranstaltung folgenden kleinen Beitrag gewidmet. Die nächste Kundgebung ist am 28. April in München.
Wie verschiedene Medien berichten, haben indigene Anführer Neuseelands, Tahitis und der Cookinseln einen Vertrag unterzeichnet, der Wale als juristische Personen anerkennt. Der Vertrag namens "He Whakaputanga Moana" (übersetzt "Erklärung für den Ozean"), wurde auf Rarotonga, der größten der Cookinseln, in einer Zeremonie unterzeichnet, an der Tūheitia Potatau te Wherowhero VII., der Māori-König, und 15 oberste Häuptlinge von Tahiti und den Cookinseln teilnahmen.
Open Source, Autor: De Heiner Amado Cadillo, CC BY-SA 3.0,
Der Oberste Gerichtshof von Loreto, Peru, hat sich erstmals in seiner Geschichte einem Fluss Eigenrechte zuerkannt. Der Marañón hat ökologisch und für die indigene AnwohnerInnen eine große Bedeutung. Diese Entscheidung wurde in einem jahrelangen Rechtsstreit von den mutigen indigenen Kukama-Frauen erstritten, die sich unermüdlich gegen die Verschmutzung des Flusses (insbesondere durch Öl) gewehrt haben. Richter Corely Armas Chapiaman, anerkannte in diesem jüngsten Urteil die Persönlichkeitsrechte des Flusses uns sein Recht auf Existenz – ohne Verschmutzung.
Die Gattung Mensch ist an den biologischen und physischen Belastungsgrenzen des Planeten angelangt und wir müssen das Ruder so schnell wie möglich herumreißen. Das ist nicht einfach. Und dafür brauchen wir Energie und Mut und Gemeinschaft. Hildegard Kurt, Kulturwissenschaftlerin und im Kontext Erdcharta aktiv, und Mitkämpferin für die Rechte der Natur - bietet Workshops an, die uns dabei helfen, nicht nur verstehen, worum es heute geht, sondern auch die Kraft zu finden, das zu tun, was möglich ist. Sie zeigt auf, wo es Ermutigendes und Inspirierendes gibt, das Kraft für konstruktives Handeln gibt. Im April bietet sie folgende Erfahrungswerkstatt in Berlin an: Erkundung am Epochenrand: Wie gelangen wir zu einem anderen Denken und Handeln? Erfahrungswerkstatt in Berlin, 20. April 2024, 11–18 Uhr Weitere Information und zur Anmeldung
Bettina Behrend, erste Vorsitzende des Vereins Rettet den Regenwald und Filmemacherin, traf Peter C. Mohr vom Netzwerk Rechte der Natur. Dabei entstand dieses schöne kleine Interview. Weitere Interviews finden Sie www.reearthing.de . Rettet den Regenwald e.V. deren erste Vorsitzende Bettina Behred ist, setzt sich die Forderungen indigener Völker ein, die um die Rechte der Natur weltweit kämpfen.
Auf Utopia erneuert PETA-Justiziarin Vera Christopeit die bereits 2019 erstmals erhobene Forderung von PETA Deutschland nach Grundrechten für Tiere. Sie sagt: "Warum denken Menschen, sie dürften Tiere quälen, töten und essen, an ihnen herumexperimentieren, sie kaufen und dann doch wieder ins Tierheim abschieben? Die dahinterstehende Dualität zwischen Menschen als Personen mit grundrechtlicher Eigentums-, Berufs- und Forschungsfreiheit und Tieren als grundrechtslosen Objekten, an denen Menschen diese Rechte ausüben können, ist bei eingehender Betrachtung völlig willkürlich. Die Folge des Personenstatus wäre nach unserer Forderung, dass die Tiere Grundrechte bekämen. Konkret fordern wir für die Tiere das Recht auf Leben, das Recht auf Freiheit, das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit."
Die viel beachtete politische Magazine "Politikum" hat in seiner Ausgabe 4/2023 den Aufsatz "Rechte der Natur und ethischer Wertewandel" veröffentlicht. Ulrich Stöcker, Anna von Rebay, Christine Ax, Cornelia Nicklas und Tamara Abdelwahdeh beschreiben den State of the Art und bringen die wichtigsten Argumente und Entwicklungen zu den Rechten der Natur auf den Punkt und gehen der Frage nach, welche Perspektiven für die Rechte der Natur in Deutschland bestehen. Dass dieses im globalen Süden entwickelte Konzept zur Überwindung des praktischen Kolonialismus und des kolonialen Denkens beitragen kann, daran kann es keinen Zweifel geben. Doch lesen Sie selbst. Hier gibt es den Artikel zum download.
Berlin, 15. Februar 2024. Auf Einladung der Global Assembly trafen sich in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung Stiftung internationale Aktivist*innen, Akademiker*innen, Journalist*innen und anderen Expert*innen für Naturschutz, Menschenrechte und Umweltrecht. Das Netzwerk Rechte der Natur war durch verschiedene NetzwerkpartnerInnen vertreten. Sie diskutierten drängende Fragen rund um die Gewährung von Rechten für Ökosysteme oder die Natur als Ganzes. Die diskutierten über Fragen wie: Was steckt hinter der großen Vision? Was sind erfolgversprechende Ansätze, relevante Faktoren und große Herausforderungen? Wie verhalten sich die Rechte der Natur zu Menschenrechten und Eigentumsrechten? Wie geht es weiter auf dem Weg zu den Rechten der Natur und einer "Ökologisierung des Rechts"?
Dr. jur. Reinald Eichholz, Rechts- und Staatswissenschaftler und in den Jahren 1989 bis 2002 Kinderbeauftragter der Landesregierung NRW hat sich viele Jahre im Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention engagiert. In seinem Aufsatz "Würde der Natur – Würde des Menschen - Skizze einer Alternative" stellt er dar, warum die Rechte der Natur erforderlich sind, welche rechtlichen Optionen und Begründungen heute auf dem Tisch liegen, und warum eine Grundgesetzänderung die Würde der Natur anerkennen sollte. Hier können Sie diesen wichtigen Aufsatz herunterladen.
2. Februar 2024. Dr. Hildegard Kurts Vortrag im Rahmen der Tagung „Rechte der Natur ins Grundgesetz – eine Chance zur Transformation des anthropozentrischen Weltbildes“ in Münster stieß auf großes Interesse. Ihre Analyse beginnt mit der Aufklärung, die die Natur zu einem Ding, einem Objekt erklärt hat. Ein Sack voller Rohstoffe, den wir grenzenlos vernutzen können. Die ökologischen Krisen der Gegenwart haben uns die Grenzen dieses Denkens und Handelns aufgezeigt. Wir erkennen heute, dass die Natur mächtiger ist als wir und Subjekt der Geschichte (Bruno Latour). Das kann so nicht bleiben. Denn es zerstört die Natur und uns selbst.
Münster, 1. und 2. Februar. Zur Tagung „Rechte der Natur ins Grundgesetz – eine Chance zur Transformation des anthropozentrischen Weltbildes“ hatten das Netzwerk Rechte der Natur, das Institut für theologische Zoologie, das Zentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung der Universität Münster (ZIN) und die Katholische Akademie Franz Hitze Haus in Münster gemeinsam eingeladen. Die Tagung war sehr gut besucht und begeisterte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das westliches Zivilisationsmodel steckt in der Krise. Das hat auch mit unserem falschen Bild von der Natur zu tun. Wir nehmen in der Regel nur wahr, was messbar ist: Die naturwissenschaftlich beschreibbare »Außenseite«. Doch es ist die Innenseite der Welt, die der Natur ihren Wertverleiht, da sie für Subjektivität, Freiheit, Gefühl, Kreativität und Kommunikation steht. Ein grandioses - aber auch sehr anspruchsvolles - Plädoyer für einen anderen Blick in die Welt.
Der Biologe und Theologe leitete das Institut für Theologische Zoologie an der Universität Münster. In dem Interview, das er dem Domradio gab, beklagt er, dass alle fünfzehn Minuten weltweit eine Art ausgerottet wird und verweist er auf konkrete Erfolge, die die Rechte der Natur weltweit inzwischen vorweisen können. Er bekennt, dass er "guter Hoffnung" ist, dass die Rechte der Natur verwirklicht werden: "Denn die Vorgeschichte ist sehr plausibel. In Europa entwickelt sich gerade im Blick auf den "Green Deal" eine enorme Dynamik. Das Bewusstsein der Menschen wird stärker. Sowohl das Bewusstsein derer, die mit Tieren leben, also die ihre Hunde und Katzen sehr wohl als Persönlichkeiten wahrnehmen, als auch das Wissen um die Zugehörigkeit von uns in den Ökosystemen. Dieses Wissen darum und die Erfahrungen darum werden immer größer. Die gilt es jetzt auch stark zu machen und entsprechend juristisch voranzuschreiten."
Die irische Bürgerversammlung zum Verlust der biologischen Vielfalt hatte im letzten April in ihrem Schlussbericht eine Vielzahl von Empfehlungen vorgelegt. Der Bericht bringt sehr deutlich die Enttäuschung der Versammlung darüber zum Ausdruck, dass es dem irischen Staat bisher nicht gelungen ist, bestehende Naturschutz-Gesetze und Richtlinien angemessen zu finanzieren und durchzusetzen. Der Bericht der Bürgerversammlung ..
Mit dieser Frage titelt der gewöhnlich gut informierte Guardian in seiner ersten Januarausgabe Rechte der Natur im Guardian und gibt einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen der internationalen Rights-of-Nature-Bewegung. Anlass sind zwei innovative neue Initiativen, die ihren Schwerpunkt bei den Rechten von Tieren, und ihrer institutionellen Durchsetzung haben:"More Than Human Rights" und "Animals in the Room".
Wie lässt sich die Idee der allgemeinen Menschenrechte heute global denken und verwirklichen? Darüber beraten im März Aktivist:innen aus aller Welt im Rahmen der Global Assembly in Frankfurt. Anlass sind der 175. Jahrestag der ersten deutschen Nationalversammlung, die von Mai 1848 an in Frankfurt tagte und am 27. März 1849 die erste Verfassung für ganz Deutschland verabschiedete. In diesem Jahr stehen erstmals auch die Rechte der Natur auf der AGENDA und sind Gegenstand Global Assembly Dossier Rechte der Natur
Freitag, den 15. Dezember findet im Gästehaus der Universität Hamburg (Rothenbaumschaussee 34) von 16.00 bis 20.00 Uhr die Auftaktveranstaltung der 2022 neu gegründeten "Winter Stiftung für Rechte der Natur" statt. Die Veranstaltung steht unter dem Thema „Rechte der Natur – Konzepte und Entwicklungen“. Im Mittelpunkt steht ein Vortrag von Prof. Jochen Sohnle, Université de Lorraine/Nancy (Frankreich), zu dem Thema: „Rechte der Natur im Angesicht des Klimawandels“. An der anschließenden Podiumsdiskussion mit Prof. Jochen Sohnle (Université de Lorraine/Nancy) nehmen Jula Zenetti (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Leipzig), Prof. Gerd Winter (Universität Bremen) und Dr. Roda Verheyen (RAe Günther, Hamburg) teil. Dr. Georg Winter, der Stifter und einer der Gründer des Netzwerkes Rechte der Natur wird auch dabei sein. Nach dem fachlichen Teil wird die Veranstaltung mit einem Buffet und der Möglichkeit zum Austausch ausklingen. Anmeldungen bitte unter heinrich@winter-stiftung.de oder telefonisch unter 040-4907 1204 (Gesa Heinrich).
„Sei vorsichtig! Das ist wertvoll!“ Schon früh lernen wir vorsichtig mit kostbaren Dingen umzugehen. Warum nicht mit der Natur? Und wäre es hilfreich, wenn die Natur auch einen Preis hätte? Wenn wir ihre Leistungen mit Preisschildern versehen würden und ihre (Zer)Störung bezahlt werden müsste? In der Reihe "42 - Antworten auf fast alles" beschäftigt sich der Fernsehsender Arte mit diesem Thema. Sehr sehenswert. Hier geht es zu dem 30 Minuten langen Beitrag, voll interessanter Beiträge von Ökologen und Ökonomen.
Am 6. und 7. Oktober fand in Ilhéus, Bahia, das zweite brasilianische Forum für die Rechte der Natur statt. Es betonte die Notwendigkeit der Anerkennung der Rechte der Natur. An dem Forum nahmen über 300 Teilnehmer indigener Gruppen, NGOs, UNO-VertreterInnen, WissenschaftlerInnen und AktivistInnen teil. Die Organisatoren des Forums und ihre Partner spielten eine Schlüsselrolle bei der rechtlichen Anerkennung der Rechte des Flusses Laje-Komi-Meme. Der erste Tag des Forums fand im indigenen Tupinambá-Dorf Tukum statt. Mit Liedern, Tänzen und Reden wurden im Forum indigene Visionen und Praktiken der Beziehungen zu Mutter Erde geteilt. Sie wiesen darauf hin, dass die indigenen Völker nur 5 % der Weltbevölkerung ausmachen, aber 80 % der verbleibenden Artenvielfalt der Welt in ihren Territorien schützen. Zahlen, die die Bedeutung der Anerkennung der Landrechte indigener Völker für alle Menschen unterstreichen.
Papst Franziskus hat in seinem jüngsten Apostolischen Schreiben erneut eine eindringliche Botschaft über unsere Beziehung zur Natur veröffentlicht. Unter dem Titel "Laudate Deum: Apostolisches Schreiben zur Klimakrise" ruft er nicht zum ersten Mal zu einem tiefgreifenden Wandel in unserer Wahrnehmung und Beziehung zur Natur auf. In „Laudate Deum“ vom 4. Oktober 2023 sendet er eine weitere klare Botschaft und fordert einen Paradigmenwechsels in unserer Beziehung zur Natur. Hier geht es zu Laudate Deum.
Über 200 Fachzeitschriften haben einen Artikel veröffentlicht, der deutlicher nicht warnen kann. Sie fordern die Regierungen dieser Welt, alle Angehörigen der Gesundheitsberufe und die WHO auf, die Natur- und Umweltkrise, in der wir uns befinden, als das zu erkennen, was sie ist: ein globaler Gesundheitsnotstand. Aber sie sagen auch: "Zu den entscheidenden Hebelpunkten, die uns bei der Krisenbewältigung helfen können, gehören die Erkundung alternativer Visionen für eine gute Lebensqualität, das Überdenken von Konsum und Abfall, ein Wertewandel in Bezug auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur, der Abbau von Ungleichheiten und die Förderung von Bildung und Lernen." All dies käme auch und vor allem der Gesundheit zugute." Hier geht es zum Fachartikel
Mission Natur retten: Das Magazin Politico Europe zählt Jutta Paulus zu den wichtigsten Politikern und Politikerinnen der Europäischen Union bei der Umsetzung des European Green Deal. Immer, wenn es um Naturschutz geht, steht Jutta Paulus im Europäischen Parlament ganz vorne. Als es darum ging, die Renaturierung-Verordnung im Europäischen Parlament hielt sie eine flammende Rede. Am 10. November ab 19.30 h wird sie mit uns (online) über die Chancen sprechen, dass die Rechte der Natur in Europa anerkannt werden. Anmeldung bitte unter info@rechte-der-natur.de.
Das Buch "Die Rechte der Natur" von Tilo Wesche, das in diesen Tagen erschienen ist, wagt eine überraschende These. Eigentumsrechte sind nicht nur die Ursache für die tiefe ökologische Krise der Gegenwart, ihre Weiterentwicklung liefert uns auch die Lösung. Gegen die Eigentumsrechte an der Natur, lässt sich nur etwas ausrichten, wenn man das Eigentumsrecht mit seinen eigenen Waffen schlägt und das Eigentumsrecht der Natur an sich selber anerkennt. Dafür bedarf es die Anerkennung der Rechtssubjektivität der Natur an sich selber im Grundgesetz. Denn wenn der Natur selber diese Güter gehören - wenn sie Eigentumsrechte an sich selber hat – hat sie ein Recht auf eine nachhaltige Nutzung ihrer Güter – wie dies für jedes andere Eigentum und seine Nutzung in unserer Rechtsordnung auch die Norm ist.
Almudena Abascal, Juristin und Lateinamerikareferentin des Food First Informations- und Aktionsnetzwerk e.V. beschäftigt sich in unserem Blog (www.blog.rechte-der-natur.de) mit einer ausführlichen Analyse der weltweiten Rechte der Natur-Bewegung. Ihr Fazit: "Um die biologische Vielfalt wirksam zu schützen und damit auch das Überleben des Menschen in der Natur zu sichern, ist die Anerkennung der Rechte der Natur und damit der Natur als Rechtssubjekt erforderlich. Hierzu ist ein tiefgreifender Wandel unserer Wirtschaftsordnung, Entwicklungsmodelle, Bildungswesen, Konsummuster und Ernährungssysteme notwendig, insbesondere in den Ländern des globalen Nordens. Die hält die politische Bühne von der Zivilgesellschaft weitgehend für bereitet und geht davon aus, dass die Schwierigkeiten im technisch-juristischen Bereich mit Bereitschaft und Aufgeschlossenheit überwunden werden können. Sie fordert uns auf, uns von den westlichen Rechtstheorien zu lösen und denen des globalen Südens anzunähern. Dabei sollten die Menschenrechte und die Rechte der Natur Vorrang vor wirtschaftlichen und unternehmerischen Interessen haben. Sie zitiert den UN-Sonderberichterstatter David R. Boyd wie folgt: "die Rechte der Natur stehen im Widerspruch zu unbegrenztem Wirtschaftswachstum, Konsumismus, ungebremster Globalisierung oder dem Laissez-faire Kapitalismus".