Katja Gelinsky, seit 2011 Referentin für Recht und Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich letzte Woche in einem Kommentar in der FAZ bemerkenswert ausführlich, zu den Klagerechten der Natur geäußert. Sie sieht zwar die Notwendigkeit und die Chancen, die damit verbunden wäre. Aber sie traut unserem Rechtswesen ganz offensichtlich nicht zu, gegenüber der Natur eine Haltung einzunehmen, die darauf verzichtet, die wirtschaftlichen Interessen immer einen Vorrang einzuräumen und eine nicht-anthropozentrische Haltung einzunehmen. Lesen Sie selbst
Nur selten greift das bekannte Online-Portal Legal Tribune Online Themen auf, die die Natur betreffen. Umso erfreulicher ist es, dass in diesen Tagen ein ausführliches Interview über die Rechte der Natur mit Jula Zenetti erschienen ist, die in über die Rechte der Natur promoviert und sehr aktiv im Netzwerk Rechte der Natur mitarbeitet.
Eine große Mehrheit der Europäer ist besorgt über den Zustand ihrer Umwelt und unterstützt die Anerkennung der Rechte der Natur. Dies belegt eine von der Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament in Auftrag gegebene Umfrage aus diesem Jahr.
Die Bewegung für die Rechte der Natur wächst in ganz Europa und weltweit.
Er machte sein Unternehmen nachhaltig, als es das Wort noch gar nicht gab. Er gründete die weltweit erste Umweltinitiative der Wirtschaft. Er schrieb das erste Buch über umweltbewusstes Management und inspirierte Firmen und Politik gleichermaßen, und er ist ein Pionier der Rechte der Natur. Die Journalistin Stefanie Hauer hat im Rahmen ihrer Podcast-Serie „Planetary Business“ ein sehr hörenswertes Interview mit Dr. Georg Winter veröffentlicht.
Jula Zenetti, LL.M. ist am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ Leipzig) im Themenbereich Umwelt und Gesellschaft - Department Umwelt- und Planungsrecht tätig. Sie promoviert über die Rechte der Natur und arbeitet aktiv im Netzwerk Rechte der Natur - eine Initiative Rechte der Natur / HAUS DER ZUKUNFT mit. Mit ihrem Blogeintrag auf der Plattform "Junge Wissenschaft im Öffentlichen Recht" hat sie mit ihrem Artikel "Gewässer gegen Bauvorhaben" auf eine interessante Klage in den USA aufmerksam gemacht.
Jasper Mührel, Jurist und Wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Jena hält den Nichtannahmebeschluss der PETA "Ferkel-Klage" des Bundesverfassungsgericht für eine verpasste Gelegenheit, den jahrhundertealten Rechtsanthropozentrismus mit seiner instrumentellen Sicht auf die natürliche Umwelt in Frage zu stellen. Ein Denken, dass die Natur zu einer bloßen Ressource für die Bedürfnisse und das Wohlergehen des Menschen und die Erde zu einem verschmutzten und geschädigten Planeten am Rande einer unumkehrbaren Klimakatastrophe verwandelt hat. Er plädiert dafür, dass der Gesetzgeber und die Gesellschaft, die Frage der Eigenrechte der Natur und insbesondere der Tiere wieder thematisiert. Angesichts der immer drängenderen Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes sollte seiner Ansicht nach die anstehende Bundestagswahl im September ein Anstoß für gesetzliche Änderungen sein.
Im November 2019 hatte die Tierrechtsorganisation im Namen von Ferkeln, bei Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Beschwerde eingereicht. Es war einer der vielen Initiativen die PETA im Rahmen ihrer Kampagne „Grundrechte für Tiere“ unternahm. Fast zwei Jahre haben die Verfassungsrichter in Karlsruhe gebraucht, um diese Klage nun ohne Begründung abzulehnen. Welch ein Armutszeugnis. Nach der Robbenklage vor 30 Jahren war dies der zweite Versuch im Namen von Tieren zu klagen und die Rechtsfähigkeit von Tieren zu erlangen.
Dr. Kelsey Leonard, Wasserwissenschaftlerin, Juristin, Autorin und eingetragene Bürgerin der Shinnecock Nation, konzentriert sich in ihrer Arbeit auf indigene Wassergerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. In diesem TED-Auftritt erklärt sie, warum nicht nur Menschen und Organisationen, sondern auch Flüsse und Seen Persönlichkeitsrechte erhalten.
Die Schweizerin Doris Ragettli (57) ist MitbegründerIn der weltweit aktiven „Rights of Mother Earth“- Bewegung (www.RightsOfMotherEarth.com). 2011 startete die Oberwilerin eine Unterschriftensammlung für eine UNO-Erklärung zu den Rechten der Natur. Sie verfolgt das Ziel eine Million UnterstützerInnen zu finden. Seit 2013 ist sie Mit-Organisatorin des jährliche in Genf stattfindenden UNO Forums für die Rechte der Natur. Die Schweizerin ist auf dem Dorf groß geworden. Schon als Kind wurde ihr die Liebe zur Natur und der Auftrag sie zu schützen von ihren Eltern mit gegeben. Auf ihren Reisen in Südamerika machte sie Erfahrungen, die ihr immer wieder die Kraft geben Menschen für die Recht der Natur zu begeistern.
Sozialwissenschaftler und Ethiker Dr. Thilo Hagendorff erspart seinen Lesern nichts. Wer Fleisch mag, dem muss der Bissen im Halse stecken bleiben, wenn ihm so deutlich vor Augen geführt wird, mit wie viel Leid, Sadismus und Brutalität die „Fleischproduktion“ (schon der Begriff ist monströs) einhergeht. Sein Buch "Was sich am Fleisch entscheidet" ist ein überzeugende Aufforderung vegan zu Leben und eine gute Begründung für eine Ethik der Achtsamkeit. Denn nicht nur auf die Politik, sondern auch auf jeden Einzelnen von uns kommt es an. Und unser Haltung gegenüber der Tierfrage ist wichtiger als wir glauben.
Eine Gruppe von fünf Nationalrätinnen und Nationalräten aus allen politischen Lagern verlangt eime Änderung der Schweizer Bundesverfassung. Sie soll künftig nicht nur das Recht des Menschen auf eine gesunde Umwelt garantieren sondern auch der Natur die Stellung einer Rechtsperson erhalten. Wie die Schweizer Zeitung "Der Sonntag" berichtet, soll nicht jeder Baum ein Rechtssubjekt werden, aber zusammenhängende Ökosysteme schon.
SILBERSALZ ist ein jährlich in Halle veranstaltetes Science & Media Festival. Im Rahmen des letzten Festivals fand eine spannende Veranstaltung zum Thema "Rechte für die Natur" statt. Terra X-Moderator Dirk Steffen und Fritz Habekuß, Autor und Wissenschaftsjournalist bei Zeit Online plädieren mit Ihrem Beitrag für die Rechte der Natur und machen es auch ganz konkret: Warum nicht für die Saale?
Am 2. März fand das zweite Online-Meeting des Netzwerkes Rechte der Natur statt.
Der Hintergrund: Das HAUS DER ZUKUNFT / Initiative „Rechte der Natur“ hatte im September 2020 in Zusammenarbeit mit dem World Future Council zu einem Vernetzungstreffen eingeladen. Ziel dieser Aktivitäten ist es, Akteure zusammenzubringen, die ganz konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung unseres Rechtssystems verfolgen. Im September wurde beschlossen, gemeinsam ein Papier zu erarbeiten, das die von allen geteilten Argumente zusammenträgt, die deutlich machen, warum die Anerkennung der Rechte der Natur heute zwingend erforderlich ist. Am 2. März wurde dieses Papier in einem ersten Beratungsprozess teilweise fertiggestellt. Am 18. März wird dieser Prozess fortgeführt und soll in einem nächsten Schritt mit der Beratung über konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Rechts fortgeführt werden. Interessenten, die an diesem Prozess mitwirken wollen, wenden sich bitte an info@rechte-der-natur.de.
Mit seinem Buch "Indigenialität" gelingt dem Biologen und Philosophen Andreas Weber etwas außergewöhnliches: Er entwirft eine Kosmologie, die die tiefe soziale und ökologische Krise, in der sich die Welt befindet, heilen könnte.
Sein Vorschlag: Wir können von den indigenen Völkern lernen, wie wir in eine neue Epoche der Harmonie mit der Natur eintreten können. Immerhin hat es unser sich selbst gerne „modern“ nennende Weltbild, das von sich behauptet rational und wissensbasiert zu sein, in nur einer Generation geschafft, diesen einzig-artigen Planeten in eine tiefe ökologische Krise zu führen. Und in Krisen entscheidet sich ja bekanntermaßen, ob ein Organismus gesundet oder nicht.
Corinne Pelluchon, Professorin für Philosophie an der Universität Paris-Ost Marne-la-Vallee, ist es gelungen mit ihrem "Manifest für die Tiere" ein höchst politisches Buch zum Thema Rechte der Natur vorzulegen. Radikal in ihrer philosophischen und politischen Analyse, übersetzt sie ihre Forderung nach der Abschaffung jedweder Ausbeutung von Tieren in pragmatische Vorgehensweisen.
Nachdem sich Emmanuel Macron sich im Sommer für die Einführung des Straftatbestandes Ökozids ausgesprochen hatte, legten auch Belgiens Grünen einen Ökozid-Vorschlag vor. In einer Pressemitteilung erklärten sie ihre Unterstützung für den Vorschlag das Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs um den Tatbestand Ökozid zu ergänzen.
“The rules of our world are laws, and they can be changed. Laws can restrict or they can enable. What matters is what they serve. Many of the laws in our world serve property - they are based on ownership. But imagine a law that has a higher moral authority… a law that puts people and planet first. Imagine a law that starts from first do no harm, that stops this dangerous game and takes us to a place of safety….” Polly Higgins, 2015
Das erste Vernetzungstreffen am 24. September im HAUS DER ZUKUNFT wurde von allen TeilnehmerInnen als ein erfolgversprechender Anfang gewertet. Fast 20 TeilnehmerInnen aus ganz Deutschland, darunter VertreterInnen des World-Future Council, des NABU, der Böll-Stiftung, PETA, Earth Client, Bundesarbeitsgemeinschaft Ökologie der Grünen, Juristen und Philosophen hatten an diesem ersten Gespräch teilgenommen. Zweck des Treffens war das gegenseitige kennenlernen und erste Sondierungsgespräche, wo es Übereinstimmungen oder auch divergierende Einschätzungen und Ziele gibt. Weitere Treffen sollen folgen.
Die Deutsche Wildtierstiftung hat in Baden-Württemberg eine Petition zu Gunsten der Rothirsche gestartet. Ihr Anliegen:
Vor allem in Baden-Württemberg geht es dem Hirsch an den Kragen. Hier darf er nur in fünf Rotwildbezirken existieren, die zusammen 4 % der Landesfläche umfassen.
Auf 96 % muss er per Gesetz ausgerottet werden.
Deshalb fordern wir: Mehr Lebensraum für den Hirsch in Baden-Württemberg!
Soll ein Schimpanse oder ein Lemur Grundrechte haben wie ein Mensch? Mit diesen Fragen wird sich der Kanton Basel-Stadt bald auseinandersetzen. Das Bundesgericht in Lausanne hat entschieden, das die Volksinitiative «Grundrechte für Primaten» zur Abstimmung kommt. Der Schweizer Rundfunk interviewte den Tierphilosoph Markus Wild der diese Initiative unterstützt.
Ecuador ist das einzige Land, in dem „Pacha Mama“ bzw. die Natur in der Verfassung mit Eigenrechten ausgestattet wurde. Dass damit aber keineswegs alle zerstörerischen Eingriffe in die Natur bereits abgewehrt sind, belegen die Prozesse, die seit Jahren zu ihrer Verteidigung geführt werden. Ein wichtiger Sieg, den die Alianza Ceibo, unter der Führung ihre charismatischen Führerin Nemonte Nenquimo 2019 davongetragen haben, veranlasste nun das Times Magazin, die 35jährige Sprecherin der in die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt aufzunehmen.
Im März musste das Vernetzungstreffen für Akteure, die Eigenrechte der Natur einfordern, wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Nun machen das Haus der Zukunft/Rechte der Natur und der in Hamburg ansässige World Future Council einen neuen Anlauf. Der neue Termin ist der 24. September 2020, ab 11.00 h. Das Treffen findet physisch, für alle die teilnehmen wollen und können im Haus der Zukunft in der Osterstrasse 58, in Hamburg Eimsbüttel statt. Um auch TeilnehmerInnen, die nicht nach Hamburg kommen können, die Teilnahme auch zu ermöglichen, gibt es auch die Option sich über ein Vidokonferenztool zuzuschalten. Nachfragen per Mail an: christine.ax@rechte-der-natur.denbsp]
Juli 2020. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron traf sich Ende Juni mit den 150 zufällig ausgewählten Mitgliedern der Bürgerversammlung zum Klima, der Convention Citoyenne pour le Climat (CCC), im Garten des Elysée-Palastes in Paris, um seine Antwort auf die Vorschläge der Versammlung zur Bekämpfung des Klimawandels zu geben. An erster Stelle stand der Vorschlag, der von 99,3 % der Versammlung unterstützt wurde, dass in Frankreich ein neues Verbrechen von ECOCIDE eingeführt werden soll. Macron akzeptierte den genauen Textvorschlag nicht, befürwortete aber eindeutig das Prinzip. Er sicherte den Bürgern seine Unterstützung zu: "Wir werden gemeinsam mit Ihnen und Rechtsexperten prüfen, wie dieses Prinzip in das französische Recht aufgenommen werden kann."
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Ökologie von Bündnis 90/Die Grünen haben sich für Forderung nach Eigenrechten der Natur im neuen Grundsatzprogramm der Grünen ausgesprochen. Das neue Grundsatzprogramm befindet sich derzeit in der letzten Phase des umfangreichen Beteiligungsverfahrens, den die Grünen organisiert haben. Ob diese Forderung sich tatsächlich im Grundsatzprogramm wiederfinden wird, entscheidet sich spätestens auf dem Programmparteitag Ende des Jahres.
Es ist nicht so häufig, dass Bücher über die „Zukunftsfrage Artensterben“ in der SPIEGEL-Bestseller-Liste landen. Mit ihre 238 Seiten starken Buch „Über Leben“ ist es Dirk Steffens und Fritz Haberkus geschafft, dieses bisher unterbewertete Thema öffentlichkeitswirksam aufzubereiten und zu sehr erfolgreich zu vermarkten.
Die Zahl der Rechtsexperten, die sich für eine solche Weiterentwicklung unseres Rechtssystems aussprechen, wächst. So lässt Jens Kersten, Professor für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der LMU München, in seinem jüngst erschienen Aufsatz "Natur als Rechtssubjekt" keinen Zweifel daran, dass Eigenrechte der Natur mit unserem Grundgesetz vereinbar sind und dass sie eine notwendige und logische Antwort auf das Anthropozän sind. "Denn Rechte" so Kersten, "sind der Schlüssel zur modernen Gesellschaft. Deshalb liegt die Antwort auf die ökologischen Herausforderungen des Artensterbens, der Globalvermüllung und des Klimawandels nicht in einer Kritik der Rechte, sondern in einer verfassungsmäßig verankerten Anerkennung der Rechte der Natur - als Ausdruck eines neuen ökologischen Liberalismus im Anthropozän."
Wir haben Hans Leo Bader, bayerisches Vorstandsmitglied der Deutschen Umweltstiftung, gebeten, uns ein kleines Interview zu geben. Das Volksbegehren steht noch ganz am Anfang. Es wurde durch die Corona-Krise in den letzten Monaten erst einmal ausgebremst. Bader erläutert die Ziele des Volksbegehrens und erklärt, warum er optimistisch ist, dass dieses Volksbegehren auf hohe Zustimmung stößt. Er glaubt aber auch, dass sich erst einmal die Gesellschaft ändern muss.. . Es gibt also noch viel zu tun...
Quelle: http://www.heidi-muehlenberg.de/?p=125 / CC BY-SA 3.0
Auch in den USA gibt es seit langem Kommunen und Stämme, die sich für Rechte der Natur einsetzen. Der Kampf um den Schutz des Erisee spielt dabei eine herausragende Rolle. Dieser Bericht informiert über den aktuellen Stand der Entwicklungen und Diskussionen.
Grundrechte für Tiere. PETA geht mit seiner Verfassungsklage konsequenter Weise einen weiteren Schritt. Die Verfassungsklage zwingt die Richter darüber zu entscheiden, ob Tiere endlich auch als Rechtssubjekte anerkannt werden und den Schutz ihrer Rechte vor Gericht selber einklagen können. Weltweit kämpfen Natur- und Tierschützer für mehr Rechte der Natur.