Vor zehn Jahren, am 22. April 2009 hat die Generalversammlung der UNO mit der Resolution A / RES / 63/278 verabschiedet. Seit diesem Tag ist der 22. April der Tag der Mutter Erde. Dieser Tag erinnert daran, dass die Menschheit auf dem Weg ist, das Leben auf unserer Mutter Erde systematisch zu zerstören. Auch in diesem Jahr beschäftigt sich eine UNO-Sondersitzung mit den großen ökologischen Fragen der Welt.
Einem neuen UNO-Bericht zufolge, können die vielen Umweltschutzgesetze die weltweite Zerstörung der Ökosysteme und die Freisetzung von Kohlendioxid nicht verhindern, wenn sie nicht deutlich verschärft werden. Der Bericht erklärt, warum Umweltverschmutzung, Artenverlust und Klimawandel trotz jahrzehntelanger Umweltschutzgesetzgebung nicht gestoppt wurden und werden. David Boyd, Umwelt- und Menschrechts-Berichterstatter der UNO, stellte bei der Präsentation des Berichtes fest, dass die scheinbar rigorosen Gesetze dazu verurteilt sind, zu versagen und das Menschenrecht auf eine gesunde Umgebung so nicht gewährleistet werden könne.
In diesem Jahre bietet ELGA erstmals ein monatliches Webinar über aktuelle Fragen und Entwicklungen im ökologischen Recht an. ELGA wurde 2017 gegründet. Sie ist eine Plattform auf der Juristen, Wissenschaftler und Organisationen aus aller Welt zusammenarbeiten, um das menschzentrierte Rechts-System durch ein Rechtswesen zu ersetzen, das den Erhalt der Erde und die ökologischen Gesetze ins Zentrum rückt.
Den verantwortungsvollen Umgangs mit den Weltmeeren unter besonderer Berücksichtigung der Schifffahrt und der Verantwortlichkeit von Hafenstaaten thematisiert die vierte Internationale Umweltrechts-Konferenz, die am 4. und 5. April in der Bucerius Law School stattfindet und an der Juristen und Umweltexperten aus aller Welt teilnehmen. Die Tagung “Of Ships and of Shores, of Ports and of Profits – Responsible Maritime Governance” wird vom Verein "Internationaler Umweltrechtstag Hamburg e.V." ausgerichtet, dessen erster Vorsitzender der ehemalige Hamburger Umweltsenator Dr. Jörg Kuhbier ist. Dr. Georg Winter vertritt auf der Konferenz das HAUS DER ZUKUNFT und die Initiative Rechte der Natur. Die Konferenz wird live gestreamt.
Den Hague, 10.12.2018. Siebzig Jahre nach der Verabschiedung der Menschenrechte, kommen überall auf der Welt Menschen zusammen, um an sie zu erinnern. Das erste "Internationale Earth Trusteeship Forum" in Den Haag - eine internationale Allianz von Umweltschutz- und Umweltrecht-Initiativen - machen bei ihrem Launch der "Hague Declaration" im "Peace Palace" darauf aufmerksam, dass die Zerstörung der Natur die Menschenrechte gefährdet. Nur wenn die Natur erfolgreich geschützt wird, können Menschenrechte gewährleistet werden.
Am 10. Dezember 1948 hat die UN-Hauptversammlung in Paris die “Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet. Sie waren ein bedeutender Schritt für die Weltgemeinschaft, weil sie jedem Menschen individuell einklagbare Grundrechte zugestehen.
Der jüngste WWF-Bericht ist alarmierend. Doch ausgerechnet die Politik, die eigentlich die Pflicht hat, die Bürger vor Gefahren für Leib und Leben zu schützen, scheint sich kaum dafür zu interessieren. Kein Wunder also, dass es immer mehr zivilgesellschaftliche Initiativen gibt, die den Versuch unternehmen, das Recht zu Hilfe zu rufen. Denn Demokratien beruhen auf der Gewaltenteilung. Und es ist das Privileg der Rechtsprechung, die Politik zu kontrollieren.
Um sagenhafte 60 Prozent ist die Zahl der Wildtiere zwischen 1970 und 2014 geschrumpft. Das ist eine Katastrophe. Die biologische Vielfalt sieht der WWF auch in Deutschland und Europa massiv unter Druck: "Vor unserer Haustür sind monotone Agrarlandschaften ohne Wiesenvögel, Schmetterlinge, Wildbienen und Frösche entstanden. Derzeit geht es in Brüssel um die Zukunft der EU-Agrarpolitik. Mindestens 50 Prozent der Agrar-Subventionen dürfen in Zukunft nur noch an Landwirte fließen, die klima- und umweltfreundlich arbeiten und den Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngern senken, auf vielfältige Fruchtfolgen setzen oder artenreiches Grünland erhalten", fordert der WWF.
Am 10. Oktober, dem 70sten Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte, wird in Den Haag die „Earth Trusteeschip Initiative“ vorgestellt werden. Das breite, weltweite Bündnis von Umweltorganisationen, Wissenschaftlern und Juristen fordert alle Regierungen und Bürger dieser Welt auf, sowohl die Menschenrechte als auch die Rechte der Natur zu respektieren und als Treuhänder von „Mutter Erde“ zu handeln. Die „Earth Trusteeship Initiative“ wird von Dr. Georg Winter und dem Haus der Zukunft Hamburg gefördert und unterstützt.
Immer öfter ergreifen Gerichte Partei für die Natur und die Menschen, die sie verteidigen. Diese Woche hat das Haager Berufungsgericht ein Urteil gefällt, das die niederländische Regierung dazu verpflichtet, alles Notwendige zu unternehmen, um den Klimawandel zu stoppen.
In Berlin fand letzte Woche das Nationale Forum zur Biologischen Vielfalt statt. NRWs Agrarminister berieten darüber, wofür Landwirte in Zukunft noch Steuergelder erhalten sollen. Gestern kündigte die Bundesregierung ein 100 Millionen Programm gegen das Insektensterben an. Im Zentrum dieser Beratungen steht immer wieder die Landwirtschaft, deren Umgang mit Chemikalien, dem Boden und Flächen.
Die Wirtschaftswissenschaft bedient sich zu Unrecht der 250 Jahre alten Arbeiten von Adam Smith, um ihre interessengeleiteten und die Existenz der Menschheit gefährdenden Theorien zu begründen. Sie macht aus dem vor 70000 Jahren als Mittel zum Zweck erfunden Geld, einen Selbstzweck. Sie hat einen falschen Arbeitsbegriff und ignoriert, dass der Mensch selber Natur ist und die Natur ein Selbstorganisationsprozess (Evolution), den wir schützen müssen. Dr. Irene Schöne fordert in ihrem Buch "Fair Economics" eine mit dem neusten Stand der Wissenschaft vereinbare ökonomische Theorie.
Aber für medizinische Zwecke bleibt die Zahl der Tierversuche unvermindert hoch. 2016 wurden alleine in Deutschland weit über 2 Millionen Tiere zu Versuchszwecken benutzt.
Das EU-Parlament verschärft weiter seinen Kurs gegen Tierversuche für kosmetische Produkte: Nachdem der Umweltausschuss sich einstimmig dafür aussprach, eine internationale Kampagne einzuleiten, hat nun das EU-Parlament dem Votum zugestimmt und will sich bei den UN für ein weltweites Verbot der Tierversuche für Kosmetika noch vor dem Jahr 2023 einsetzen.
Dass Schweine wg. Kindsmord zum Tod verurteilt wurden, ist zugegebener Maßen eine Weile her. Dennoch geschah es häufig genug, um in den Archiven der Gerichte dokumentiert zu sein. Frei vagabundierende Schweine waren eine öffentliche Gefahr. Kleine Kinder wurden von manchen unter ihnen als leichte Beute betrachtet.
Wie würden hoch entwickelte Besucher aus dem Weltall mit uns umgehen? Würden sie uns genauso gefühllos behandeln, wie die Milliarden von Lebewesen, die wir jährlich schlachten? Anders gefragt: Würden wir die ersten extragalaktischen Lebewesen schlachten und essen, nur weil sie uns fremd ist oder würden wir nicht alles versuchen, um sie kennen zu lernen und zu verstehen? Wenn ja. Warum verhalten wir uns nicht ähnlich mitfühlend und interessiert gegenüber unseren Mitgeschöpfen? Sue Donaldson und Will Kymlicka, die Autoren des Buches Zoopolis, plädieren für ein gleichberechtigtes Miteinander von Tier und Mensch und machen Vorschläge, wie ein solcher Wandel politisch und rechtlich gestaltet werden kann.
Karsten Brensing, Meeresbiologe und promovierter Verhaltensforscher, hat mit Unterstützung einer Vielzahl von Experten und Wissenschaftlern die „Individual Rights Initiative“ gegründet. IRI setzt sich dafür ein, dass Tiere individuelle Rechte zuerkannt bekommen. Für den Verhaltensforscher Brensing ist klar: Menschen sind nicht die einzigen vernunftbegabten Wesen auf der Erde. Auch "tierische Personen" haben ein Anrecht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.
Am 23. April 2018, dem "Internationalen Tag der Mutter Erde" , fand in New York der achte interaktive Dialog der UN-Generalversammlung statt. Kathryn A. Gwiazdon, die seit 2005, die Arbeit der Biosphere Ethics Initiative maßgeblich mitgestaltet und 2016 das Center for Environmental Ethics and Law gründete, führte in ihrem Statement aus, welchen Beitrag das Rechtssystem leisten muss, um der Menschheit ein Leben im Frieden mit der Natur zu ermöglichen. Der Interaktive Dialog wurde dokumentiert und kann hier nach-verfolgt werden. Der Beitrag von Kathryn Gwiadzon beginnt nach einer Stunde und 46 Minuten.
In Zusammenarbeit mit der Forschungsinitiative "Economics for the Anthropocene" fanden am 17. und 18. Oktober 2017 ein ELGA Workshop in Montreal, Quebec, statt. Führende ForscherInnen, VordenkerInnen und AktivistInnen aus aller Welt beschäftigten sich mit den Grundlagenfragen des ökologischen Rechts. Videos von Workshop-Präsentationen und weitere Informationen zur Veröffentlichung von Workshop-Papieren finden Sie hier .
Das HAUS DER ZUKUNFT nimmt Abschied von dem deutschen Physiker und Naturphilosophen Klaus Michael Meyer-Abich. Er starb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren am 19. April 2018 in Hamburg. „Frieden mit der Natur“ war sein großes Thema. Von 1984 bis 1987 gehörte er als parteiloser Präses der Behörde für Wissenschaft und Forschung dem Hamburger Senat an. In der Traueranzeige des Senats heißt es: „Im Spannungsfeld von politischer Verantwortung und realpolitischen Herausforderungen einerseits und seiner wissenschaftlichen Profession andererseits hat er sich stets für den Einklang von Mensch und Natur eingesetzt.“
Eine ausführliche Gesamtschau auf das Symposium «Rechte der Natur – Menschenrechte – Biokratie» / «Nürnberg Nachhaltig – natürliche Ressourcen und Rechte der Natur», das am 9. und 10. November 2017 in Ottensoos und Nürnberg stattfand, ist nun erschienen. Der Bericht, den Dr. Jörg Leimbacher verfasste, geht zusammenfassend auf beide Tage und alle Beiträge ein. Hier geht es zum Donwload.
Prof. Dr. Thomas Heupel und Prod. Dr. Eberhard Seidel fordern eine Neubewertung der Produktionsfaktoren: Bisher werden nur Kapital und Arbeit als Produktionsmittel berücksichtigt. In Zukunft gehöre die Natur an die erste Stelle, danach Arbeit und erst dann Kapital.
Dr. Georg Winter nutzte den ersten Tag in Ottensoos, um über die weltweiten Aktivitäten zu den Rechten der Natur zu informieren und die Initiative des Hauses der Zukunft / Rechte der Natur zu sprechen.
Prof. Dr. Volker Stahlmann, TH Nürnberg, machte deutlich, dass er die Rechte der Natur gerade auch aus ökonomischer Sicht fordere. Denn nur die Natur sei Produktiv. Die heutige Wirtschaft respektiere diesen Grundsatz nicht, sondern zerstöre ihre eigenen Grundlagen und die Umweltpolitik versage.
Nürnberg, 10. November 2017. Mit einer Grundsatzrede sprach sich Dr. Georg Winter im Nürnberger Rathaus für die Rechte der Natur aus, und konkretisierte seine Vorschläge zur Umsetzung. Er sprach sich dezidiert für die Durchsetzung der Überlebensinteressen aller Lebewesen als Rechtsanspruch gegenüber dem Menschen aus. Nur so könnten Nachhaltigkeit und Klimaschutz die erforderliche Dynamik entfalten.
Rechtsanwältin Lisa Mead engagiert sich im Steering Committee von ELGA. Ihre Arbeit bei Investmentbanken hat sie zum Umdenken gebracht. Sie wünscht sich, dass alle Gesetze den ökologischen Notwendigkeiten entsprechen und Umweltschutz-Gesetze auf diese Weise überflüssig werden. Ihre Überzeugung: "Es gibt so wunderbare Möglichkeiten in Harmonie mit der Natur zu leben und zu wirtschaften."
Für eine Neubewertung der Faktoren Natur - Arbeit - Kapital, sprachen sich Prof. Dr. Thomas Heupel und Prof. Dr. Eberhard Seidel aus. Die Natur müsse mit 60 %, die Arbeit mit 30% und Kapital mit 10% bewertet werden.
Am 9. und 10. November fand die vierte Jahrestagung der Initiative Rechte der Natur / Biokratie des HAUSes DER ZUKUNFT in Nürnberg statt. Drei Fragen standen in Ottensoos im Vordergrund: Wie muss die Beziehung zwischen Natur und Wirtschaft gestaltet werden? Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es, um die Rechte der Natur im deutschen Recht zu verankern? Und gibt es Ansätze zu einem naturbewahrenden Kulturwandel in Deutschland? Mehr..