Der Natur Rechte zuzugestehen, ist Teil einer Überlebensstrategie für den Menschen, der gegenwärtig seine eigene Existenz durch Raubbau an der Biosphäre und an deren Artenreichtum gefährdet. Die Forderung nach Rechten der Natur/Biokratie beruht auf einem ethischen Leitbild, mit dem der Mensch die Natur als Partner ernst nimmt.
Kuppelsaal, Schloss Pillnitz, Dresden
(August-Bockstiegel-Str. 2 · 01326 Dresden)
„Erkennen, dass alles, was ist, voneinander abhängig ist und alles, was lebt, einen Wert in sich hat, unabhängig von seinem Nutzwert für die Menschen.“ Grundsatz 1.1 der UN- Erdcharta von 1982. Dieses Jahr wird das Grundgesetz 75 Jahre alt. Es verankert Versprechen wie Menschenwürde und Grundrechte. Sollten wir unser Grundgesetz erweitern, um der Natur Rechte zuzusprechen?
Die Kampagne "WIR BRAUCHEN BLUMEN" startet am 24. Mai 2025 in ganz Deutschland die Kunstaktion PEDALE BIODIVERSA Am Aktionstag radeln teilnehmende Bio-/Naturgarten-Besitzerinnen und -Besitzer zum nächstgelegenen teilnehmenden Bio-/Naturgarten, um dort ihr ganz besonderes Geschenk zu übergeben: Saatgut oder Ableger oder Steckling einer heimischen Wildpflanzenart aus dem eigenen Garten. Die/der beschenkte Gartenbesitzer:in wiederum radelt mit ebenso wertvollem Gepäck zur/zum nächsten Aktionsteilnehmer:in. So fördern wir nachhaltig und ressourcenschonend die Artenvielfalt in vielen Gärten und schaffen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für das Thema “Biodiversität”.
Am 25. April war Prof. Frank Adloff zu Gast beim Netzwerk Rechte der Natur. Der Soziologe, der an der Universität Hamburg mit KollegInnen über die "Zukünften der Nachhaltigkeit" forscht, war einer der ersten Wissenschaftler, der die Rechte der Natur in den Fokus nahm. Sein Buch "Welche Rechte braucht die Natur", das er mit Dr. Tanja Busse, herausgab, fasste 2020 den wissenschaftlichen "State of the Art" zusammen. Frank Adloff geht in seinem Vortrag auf die drei wichtigen Nachhaltigkeitspfade ein, die heute im Gespräch sind: ökologische Moderne, Transformation (Buen Vivir, Postwachstum) und Autoritäre Lösungen. Angesichts der Tatsache, dass wir bereits in einer Epoche leben, in der Nachhaltigkeit - so wie sie einst konzipiert und gedacht wurde - gar nicht mehr möglich ist, stellt sich die Frage, welche Szenarien und Handlungspfade heute noch infrage kommen und in demokratischen Gesellschaften konsensfähig sind. Die Rechte der Natur - so Frank Adloff - haben das Potenzial als "Lagerfeuer" viele Menschen, Entscheider und politische Strömungen zu versammeln. In einer nachfolgenden Diskussion wird diese These von Mitgliedern des Netzwerkes Rechte der Natur gewürdigt und kommentiert.
Ende letzten Jahres wurden die Rechte der Natur in Bonn mit vielen Experten diskutiert. In diesem Video beantworten TeilnehmerInnen die Frage, ob und warum wir die Rechte der Natur brauchen.
Die Kampagne "Wir brauchen Blumen" wurde am 31. März in Frankfurt gestartet. Ein Jahr lang wird diese Kampagne - die von Batya Simon - Mitglied im Netzwerk Rechte der Natur - als Privatperson konzipiert und organisiert wird, jeden Monat an einem andren Ort in Deutschland eine Kundgebung organisieren und mit Kunstaktionen auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Batya Simon, Organisatorin der einzigen deutschen Biogartenmesse, brennt für den Erhalt der Biodiversität und hat u.a. den Schauspieler Hans Jaennicke als Unterstützer gewonnen. Die Kampagne "Wir brauchen Blumen" fordert unter anderem die Rechte der Natur fordert und hat sich unserer Grundgesetzinitiative angeschlossen. Man kann ihre Kampagne und Forderungen hier unterstützen. Der Rhein-Main-TV hat der Startveranstaltung folgenden kleinen Beitrag gewidmet. Die nächste Kundgebung ist am 28. April in München.
Wie verschiedene Medien berichten, haben indigene Anführer Neuseelands, Tahitis und der Cookinseln einen Vertrag unterzeichnet, der Wale als juristische Personen anerkennt. Der Vertrag namens "He Whakaputanga Moana" (übersetzt "Erklärung für den Ozean"), wurde auf Rarotonga, der größten der Cookinseln, in einer Zeremonie unterzeichnet, an der Tūheitia Potatau te Wherowhero VII., der Māori-König, und 15 oberste Häuptlinge von Tahiti und den Cookinseln teilnahmen.
Open Source, Autor: De Heiner Amado Cadillo, CC BY-SA 3.0,
Der Oberste Gerichtshof von Loreto, Peru, hat sich erstmals in seiner Geschichte einem Fluss Eigenrechte zuerkannt. Der Marañón hat ökologisch und für die indigene AnwohnerInnen eine große Bedeutung. Diese Entscheidung wurde in einem jahrelangen Rechtsstreit von den mutigen indigenen Kukama-Frauen erstritten, die sich unermüdlich gegen die Verschmutzung des Flusses (insbesondere durch Öl) gewehrt haben. Richter Corely Armas Chapiaman, anerkannte in diesem jüngsten Urteil die Persönlichkeitsrechte des Flusses uns sein Recht auf Existenz – ohne Verschmutzung.
Die Gattung Mensch ist an den biologischen und physischen Belastungsgrenzen des Planeten angelangt und wir müssen das Ruder so schnell wie möglich herumreißen. Das ist nicht einfach. Und dafür brauchen wir Energie und Mut und Gemeinschaft. Hildegard Kurt, Kulturwissenschaftlerin und im Kontext Erdcharta aktiv, und Mitkämpferin für die Rechte der Natur - bietet Workshops an, die uns dabei helfen, nicht nur verstehen, worum es heute geht, sondern auch die Kraft zu finden, das zu tun, was möglich ist. Sie zeigt auf, wo es Ermutigendes und Inspirierendes gibt, das Kraft für konstruktives Handeln gibt. Im April bietet sie folgende Erfahrungswerkstatt in Berlin an: Erkundung am Epochenrand: Wie gelangen wir zu einem anderen Denken und Handeln? Erfahrungswerkstatt in Berlin, 20. April 2024, 11–18 Uhr Weitere Information und zur Anmeldung