Prof. Dr. Eberhard Seifert

Prof. Dr. Eberhard Seifert ist Bioökonom und Professor für „Ecological Economics and Environmental Management“. Er gilt als ein Pionier der ökologischen Ökonomie im deutschsprachigen Raum. Bereits 1985 veröffentlichte er seine programmatische Kritik „Naturvergessenheit ökonomischer Theorien“ (publiziert u. a. in der Festschrift Wirtschaft – Gesellschaft – Natur, Metropolis 2012). Als Mitgründer des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin sowie der AG „Neue Wohlstandsmodelle“ am Wuppertal Institut (1993–2005) prägte er nationale wie internationale Debatten zur umweltökonomischen Gesamtrechnung und zum „micro-macro-link“. Er war Ko-Autor des Club of Rome-Reports „Taking Nature into Account“.

Seifert ist Mitinitiator und Autor der Metropolis-Schriftenreihe Biokratie sowie Mitgründer des Vereins „Rechte der Natur“ im Haus der Zukunft Hamburg. Er war langjähriger Vertreter der Umweltverbände im Statistischen Bundesamt und leitete das Präsidium der DGWT e.V., deren Fachorgan FORUM WARE er auch als Chefredakteur verantwortet.

Seit 1993 ist er führend in internationalen Normungsprozessen (ISO, CEN, DIN) aktiv – mit Schwerpunkten auf Umweltleistung, Klimabilanzierung (GHG), Nachhaltigkeitsmanagement, Biodiversität und Biomimetik. Hier vertrat er unter anderem das Wuppertal Institut, INEM und DGWT. Als Mitglied und Beirat der VDW (Vereinigung Deutscher Wissenschaftler) engagiert er sich in interdisziplinären Zukunftsfragen, etwa zur Digitalisierung („Wie wir leben wollen“, Berlin 2021). Zuletzt war er Senior Fellow am RIFS Potsdam (2022–2023), wo er das erste europäische Open-Workshop-Format zur globalen Klimastandardisierung organisierte.