Kooperation

Der NABU und die Rechte der Natur

Vorstandsmitglied Karina Czupor hält für den NABU einen Vortrag des Netzwerks Rechte der Natur vor einer PowerPoint-Präsentation mit den Logos von NABU und Rechte der Natur.
Foto: Leo Schäfer

Auf Einladung des NABU-Niedersachsens hat unser Vorstandsmitglied Karina Czupor im Mai Vorträge zu den Rechten der Natur auf den Regionaltreffen in Syke, Northeim, Wilhelmshaven und Lingen gehalten. Auf den Regionaltreffen kommen Mitglieder und Vorstände aus den über 200 Ortsgruppen zum Erfahrungsaustausch mit dem Landesvorstand zusammen. Der NABU Niedersachsen ist mit über 133.000 Mitgliedern der größte Landesverband in Deutschland.

Karina begründete im Vortrag zunächst, warum Rechte der Natur notwendig sind und eine rechtliche Lücke schließen. Es wurde dann auf Werteeinstellungen eingegangen, die mit den Rechten der Natur verbunden sind. Besonderen Eindruck hinterließ die Präambel der Verfassung Ecuadors, die verdeutlicht, dass ein Miteinander von Mensch und Natur anstelle eines Herrschaftsverhältnisses angestrebt werden kann. Anschließend wurde die Bedeutung der Rechte der Natur für den NABU erläutert.

Ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit des Netzwerks Rechte der Natur besteht in der Gründung und Durchführung einer Europäischen Bürgerinitiative gemeinsam mit weiteren Partnerorganisationen. Karina führte aus, dass die Unterstützung durch den NABU hochwillkommen wäre; der NABU könnte für die Europäische Bürgerinitiative werben und mit seinen Möglichkeiten die Rechte der Natur insgesamt bekannter machen.
Der Vortrag stößt auf große Resonanz bei den NABU-Mitgliedern, wie sich in der nachfolgenden Diskussion und in Gesprächen zeigt.

Die Bedeutung der Rechte der Natur wird angesichts des derzeitigen politischen Drucks auf den Naturschutz deutlich. Beispielhaft hierfür werden die geplante Aufhebung des Naturschutzgebietes Voslapper Groden an der Küste für die Ansiedelung eines Energieunternehmens und die geplanten Eingriffe in das Landesraumordnungsprogramm zum Bau von Windrädern auch in alten Wäldern thematisiert. Zum letzteren Thema wird der NABU zusammen mit weiteren Umweltverbänden in Niedersachen eine Presseerklärung herausgeben. Es ist leider festzustellen, dass die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Natur auf dem Land, den Meeren und dem Klima nicht verstanden werden. Im Gegenteil soll die Energiewende offenbar durch weitere Zerstörung von lebendiger Natur vorangetrieben werden.

Zugvögel ruhen am Wattenmeer, das Meer erstreckt sich im Hintergrund
Foto: Karina Czupor; rastende Zugvögel am Wattenmeer

Dr. Holger Buschmann, der 1. Vorsitzende des NABU-Niedersachsen, nennt die Rechte der Natur eine der wichtigsten und hoffnungsvollsten Entwicklungen für den Naturschutz in der heutigen Zeit. Er sichert die volle Unterstützung des NABU-Niedersachsen für die Europäische Bürgerinitiative zu und will regelmäßig über die Rechte der Natur informieren.

Auch der NAJU Niedersachsen mit über 21.000 Kindern und Jugendlichen möchte die Rechte der Natur unterstützen. Dies ist ein besonders hoffnungsvolles Zeichen und eine Kooperation ist angedacht.

Insgesamt waren die Erfahrungen und der Austausch zwischen Naturschutz und Rechten der Natur sehr ermutigend und so ist es angedacht, die Vorträge in weiteren interessierten Landesverbänden des NABU fortzusetzen.

KONTAKT

VORSTÄNDIN NETZWERK RECHTE DER NATUR E.V

Christine Ax

+49 ​(0) 151 ​26691150

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