Im Juni wurde im Radio Jade ein Interview zu den Rechten der Natur mit Stefanie Eilers, der 1. Vorsitzenden des NABU Wilhelmshaven, und Karina Czupor, einem Vorstandsmitglied des Netzwerks Rechte der Natur veröffentlicht. In dem Interview beschreibt Karina Entwicklungen und Hintergründe der Rechte der Natur, die zeigen, dass ein Miteinander von Mensch und Natur noch möglich ist.
„Die lebendige Natur soll ein eigenes Existenzrecht erhalten.“ Bisher werde sie in unseren Rechtssystemen nur als Objekt behandelt, „ein Objekt hat kein eigenes Recht zu existieren und ist nur zum Nutzen der Rechtssubjekte vorhanden.“ Das Ziel ist, der Natur – Ökosystemen, Flüssen, Tieren und Bäumen – den Status eines Rechtssubjekts zu geben, um ihre Lebensgrundlagen besser zu schützen.
Bereits in Ecuador sind die Rechte der Natur seit 2008 verfassungsrechtlich verankert. Karina nennt das Beispiel des Bergnebelwalds Los Cedros, dessen Bergbaulizenz „annulliert wurde, weil der Raubbau die Natur unwiderruflich schädigen würde.“ Auch in Europa gibt es Fortschritte: „Das Landgericht Erfurt erkannte die Natur als Rechtssubjekt an, und Spanien bestätigte die Rechtsperson Mar Menor.“
Karina betont, dass „viele Menschen ein anderes Naturverständnis bewahrt haben und die Natur als Gegenüber spüren.“ Die Bewegung verbindet „die Werte der indigenen Völker mit den Werten der Rechtsstaatlichkeit.“ Zudem wächst kulturelles Engagement: „Rechte der Natur sind ein Hoffnungsthema, das viele Menschen berührt und ein großes Veränderungspotenzial hat.“
Das Netzwerk plant eine europäische Bürgerinitiative, um die Rechte der Natur auf EU-Ebene zu stärken. Karina schließt mit einem Appell: „Gesellschaften können sich ändern, und wir können an unserem kulturellen Erbe ansetzen, um das Band des Lebens wieder zu erkennen.“ Ein Hoffnungsschimmer für den Schutz unserer Umwelt und die gemeinsame Verantwortung.
Das gesamte Interview und die Sendung in zwei Teilen hören Sie auf der Seite von Radio Jade:
Teil 1: Rechte der Natur – mit Karina Czupor
Teil 2: Rechte der Natur – mit Karina Czupor