Netzwerk Rechte der Natur auf dem UNO-High-Level Meeting "Harmony with Nature" in New York/USA

Das Netzwerk Rechte der Natur (RdN) war zum Internationalen Tag der Erde am 22. April 2025 gemeinsam mit anderen Vertreter*innen von Universitäten und Zivilgesellschaft aus über zehn Ländern und Kontinenten eingeladen, über die Initiativen und Fortschritte der Rechte der Natur in Deutschland Bericht zu erstatten und sich zu vernetzen.
Bereits 2010 begann das UN-Mitgliedsland Bolivien, die RdN an die UNO zu bringen. Anlass war damals die "Weltkonferenz der Völker", die in Bolivien stattgefunden hatte und in der die "Universelle Erklärung der Rechte von Mutter Erde" verabschiedet wurde. Seitdem wurden 13 UN-Resolutionen verabschiedet, die an die Generalversammlung und an den UN-Generalsekretär gerichtet sind, mit der Aufforderung, die Rechte der Natur in die Programme und Unterorganisationen der Vereinten Nationen zu integrieren. Zudem soll eine internationale Konferenz, die "Earth Assembly", frischen Schwung in die Debatte um neue globale Entwicklungsziele bringen, die 2030 verabschiedet werden. Vorbereitend auf diese Erd-Konferenz sollen in den UN-Mitgliedsstaaten „National Earth Assemblies“ organisiert werden, die der globalen Konferenz zuarbeiten und sie bereichern.
Für den 22. April 2025 lud die UN-Botschaft Boliviens in die UNO nach New York ein. Über 140 Fürsprecher*innen der RdN drängelten sich in einen der größten Sitzungssäle des UN-Hauptquartiers an der Upper East Side von New York und zeigten die Vielfalt von Initiativen zu den RdN auf. Aus Deutschland waren wir dabei, Christian Cray und Hans Leo Bader, aus der Wissenschaft waren Prof. Riccarda Flemmer (Universität Tübingen) und Janina Reimann (Universität Kassel) angereist.
Auch wenn die UNO in Sachen Teilhabe von Zivilgesellschaft noch Nachhilfe braucht (unsere Statements konnten wir in einer Folgeveranstaltung präsentieren und diskutieren, nicht jedoch auf der Hauptveranstaltung), machte die vielfältige Präsenz von Akteuren deutlich, dass das Verständnis, der Natur eine Rechtssubjektivität zu verleihen, bereits in zahlreichen Ländern Wirklichkeit ist. Auch ein Blick auf das größte Online-Datenportal der weltweiten Umsetzung der RdN, der „Eco Jurisprudence Monitor“, deren Betreiber ebenfalls anwesend waren, war beeindruckend.
Wie geht es nun weiter? Als Netzwerk bleiben wir dicht an dem UN-Prozess: Auf dem kommenden Netzwerktreffen wird Christian Cray von dem Meeting berichten. Derzeit sind wir außerdem im Gespräch mit der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) für eine gemeinsame Veranstaltung zu der Rolle, die die RdN bei der UNO spielen könnten. Zudem möchte der Vorstand des Netzwerks gemeinsam mit anderen Akteuren aus Universitäten, NGOs und Initiativen in Deutschland sondieren, ob und wie eine deutschlandweite Earth Assembly geplant und begleitet werden könnte. Der erste Impuls hierzu muss jedoch, so sieht es das UN-Programm vor, von engagierten Universitäten kommen.
Laden Sie hier das zivilgesellschaftliche Statement des Netzwerks von April 2025 zum UN-Programm Harmony with Nature and Living Well: Statement als PDF herunterladen
Infos zum UN-Programm „Harmony with Nature“: http://www.harmonywithnatureun.org/
Kontakt Netzwerk RdN, Christian Cray: rightsofnature.cray@posteo.de