In Debatten über die Rechte der Natur werden Tiere oft nur als Teil des Ökosystems betrachtet und ihre eigenen Interessen übersehen. Zunehmend erkennen Wissenschaftler*innen, dass Tiere fühlende Subjekte mit eigenem Wert sind. Rechtliche Innovationen in Ecuador, Neuseeland oder Spanien sehen Natur nicht nur als Schutzgut, sondern als Rechtssubjekt, das eigene Ansprüche geltend machen kann. Die Rechte der Natur schaffen so einen neuen juristischen Rahmen, in dem nichtmenschliche Wesen Träger eigener Interessen sind. Das Estrellita-Urteil in Ecuador zeigt exemplarisch, dass auch einzelne Tiere geschützt werden müssen, nicht nur Arten oder Ökosysteme. Rechte der Natur verbinden ökozentrische, pathozentrische und indigene Perspektiven und markieren einen Paradigmenwechsel für Verantwortung, Koexistenz und ethische Gerechtigkeit im Anthropozän.
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In Ausgabe 182 (politische ökologie) „Rechte der Natur – Zwischen Gesetzestext und neuem Weltverständnis“ werden verschiedene Konzepte und Praxisbeispiele gezeigt, die der Natur einen eigenen Rechtsstatus verleihen. Die Beiträge verdeutlichen, wie juristische Denkweisen ins Rutschen geraten und sich das Naturverständnis von einem rein menschzentrierten zu einem ökologisch ausgerichteten Ansatz wandelt.
Die Publikation ist in vier Kapitelelemente gegliedert – Einspruch, Beweisaufnahme, Anklageschrift und Kronzeugen – und beleuchtet systematisch die juristischen, gesellschaftlichen und praktischen Dimensionen der Rechte der Natur. Sie vermittelt von den theoretischen Grundlagen über rechtliche Argumentationen bis hin zu konkreten Praxisbeispielen ein umfassendes Bild der internationalen Bewegung für Rechte der Natur.
Elf Beiträge zeigen, dass die Anerkennung der Natur als eigenständiges Rechtssubjekt nicht nur ökologische Krisen eindämmen, sondern auch soziale Fragen adressieren kann. Wissenschaftlich fundiert und praxisnah bietet die Ausgabe wertvolle Impulse für alle, die sich für die Durchsetzung und Umsetzung der Rechte der Natur engagieren.
Die Ausgabe entstand in enger Kooperation mit dem Netzwerk Rechte der Natur und wurde durch die Selbach Umweltstiftung, die Winter Stiftung für Rechte der Natur sowie die Maria Opitz-Döllinger Stiftung unterstützt. Sie steht daher kostenfrei als PDF zum Download bereit.
Vielen Dank an alle Autor*innen für ihre Expertise und ihr Engagement, die diese Ausgabe möglich gemacht haben.
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