Zwischen Verfassung, Landesrecht und Kommune eröffnen sich verschiedene rechtliche Räume, in denen ein ökologisch inspiriertes Recht entstehen kann. Klaus Bosselmann und Bertram Lomfeld zeigen, wie Rechte der Natur im deutschen Rechtssystem verankert werden könnten – vom Grundgesetz über Bundes- und Landesgesetze bis hin zu kommunalen Satzungen.
Die Autoren erläutern, dass Naturschutz zur konkurrierenden Gesetzgebung gehört, sodass sowohl Bund als auch Länder gesetzgeberisch aktiv werden können. Möglich wäre die Einführung von Eigenrechten der Natur durch Änderungen des Grundgesetzes, durch Landesverfassungen oder Volksentscheide. Auch auf kommunaler Ebene könnten Gemeinden Rechte der Natur in Satzungen festschreiben.
Neben der öffentlichen Gesetzgebung diskutieren Bosselmann und Lomfeld privatrechtliche Ansätze, etwa die Überführung von Naturflächen in Stiftungen oder neue Gesellschaftsformen wie eine „GmbH mit gebundenem Vermögen“. Die Umsetzung von Rechten der Natur erfordert jedoch nicht nur juristische Reformen, sondern auch gesellschaftliche Prozesse und ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Natur.
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In der Ausgabe 182 „Rechte der Natur – Zwischen Gesetzestext und neuem Weltverständnis“ werden vielfältige Konzepte und praktische Beispiele vorgestellt, die der Natur eine eigene Rechtspersönlichkeit zusprechen. Die Beiträge zeigen, wo juristisches Umdenken bereits begonnen hat und wie sich der Wandel von einem menschenzentrierten hin zu einem ökologisch ausgerichteten Verständnis vollziehen kann.
Die Publikation ist in vier thematische Kapitel gegliedert – Einspruch, Beweisaufnahme, Anklageschrift und Kronzeugen – und führt Leserinnen und Leser systematisch durch die rechtliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Rechten der Natur. Von theoretischen Grundlagen über rechtliche Argumente bis hin zu erfolgreichen Praxisbeispielen bietet sie einen umfassenden Einblick in die internationale Bewegung.
Die elf Beiträge verdeutlichen, dass ökologische Krisen und soziale Fragen durch die Anerkennung der Natur als eigenständiges Rechtssubjekt wirksam adressiert werden können. Mit ihrer wissenschaftlich fundierten und zugleich praxisorientierten Perspektive liefert die Ausgabe wertvolle Impulse für alle, die sich für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft einsetzen.
Entstanden ist das Heft in enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Rechte der Natur. Gefördert wurde die Ausgabe von durch die Selbach Umweltstiftung, die Winter Stiftung für Rechte der Natur und die Maria Opitz-Döllinger Stiftung. Sie können daher die Ausgabe direkt als PDF kostenfrei herunterladen.
Ein herzlicher Dank gilt allen Autor*innen, die mit fachlicher Präzision und Engagement zur inhaltlichen Tiefe dieser Ausgabe beigetragen haben.
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