Bericht

Bericht über das Vernetzungstreffen in Hannover

von Christine Ax

Illustration einer grünen Ranke mit dem Hinweis auf das Vernetzungstreffen am 2. Oktober 2025 in Hannover. Austausch, Projekte und Perspektiven im Netzwerk.

Im Vorfeld der Tagung „Eigene Rechte für die Natur“ in Hannover fand am 2. Oktober ein sehr gut besuchtes Vernetzungstreffen statt. Dort wurden wichtige strategische Entscheidungen für die kommenden Monate getroffen. Im Mittelpunkt standen die Kampagne „Rechte für die Spree“, die Europäische Bürgerinitiative (EBI), neue rechtliche Initiativen sowie die internationale Vernetzung.

Die Kampagne „Rechte für die Spree“ startet am 10. Oktober 2025 in Kooperation mit Campact. Ziel der Petition ist der Aufbau einer breiten Unterstützerbasis und eines Kommunikationsverteilers, um das Netzwerk langfristig zu stärken. Begleitet wird die Aktion von gezielter Pressearbeit und einer Eineinhalbjährigen Ausstellung im Berliner Humboldt Forum, die das Thema dauerhaft in der Öffentlichkeit sichtbar macht. Die Kampagne bildet die Grundlage für die spätere Europäische Bürgerinitiative (EBI).

Die geplante EBI soll die Rechte der Natur auf EU-Ebene verankern und ein Vertretungssystem für Ökosysteme nach dem Vorbild des spanischen Mar Menor einführen. Beteiligt sind bisher Partnerorganisationen aus elf EU-Ländern, und weitere Kooperationen werden angestrebt. Die Registrierung bei der EU-Kommission ist für den 2. Februar 2026 vorgesehen. Die Finanzierung bleibt eine zentrale Herausforderung; über den wichtigen CERV-Förderantrag wird Ende Oktober entschieden.

Zur besseren Koordination der Förderbemühungen wird eine Taskforce Finanzierung aufgebaut. Diese Arbeitsgruppe soll die Mittelbeschaffung bündeln und professionelle Strukturen für zukünftige Projekte aufbauen.

Im Bereich der rechtlichen Initiativen wurden mehrere Vorhaben vorgestellt. Die Verfassungsbeschwerde „Kinder und Natur“ verknüpft am Beispiel der Loisach Kinderrechte mit den Rechten der Natur und soll den Schutz irreversibler Eingriffe stärken. In Paderborn wurde ein symbolischer „Vertrag zwischen dem Fluss Pader und den Bürger:innen“ geschlossen, aus dem eine dauerhafte Vertretungsstruktur für den Fluss entstehen soll. Zudem wird eine strategische Klage zum Schutz der Ostsee und des Schweinswals vorbereitet, deren Machbarkeit derzeit in einer Studie geprüft wird. Diese juristischen Projekte sollen Präzedenzfälle schaffen, um ökologische Rechtssubjektivität praktisch zu erproben.

Auch im Bereich der Vernetzung wurden Fortschritte erzielt. Das Netzwerk bemüht sich weiterhin um eine enge Zusammenarbeit mit dem NABU, sowohl über lokale Initiativen als auch über Landesverbände. Gleichzeitig wird die Kooperation mit der Bewegung „Stop Ecocide“ vertieft. Beide Ansätze ergänzen sich: Während die Rechte der Natur einen proaktiven Schutzrahmen schaffen, setzt Stop Ecocide auf einen strafrechtlichen Schutz vor schweren Umweltvergehen.

Auf internationaler Ebene beteiligt sich das Netzwerk aktiv am UN-Prozess „Harmony with Nature“ und am Aufbau einer deutschen Earth Assembly. Die Universität Kassel plant dazu im Frühjahr 2026 einen Workshop zur Vernetzung der wissenschaftlichen Community. Der World Future Council unterstützt den Prozess organisatorisch und stellte den World Future Policy Award 2025 vor, der unter dem Motto *„Living in Harmony with Nature and Future Generations“* steht.

Abschließend wurden konkrete nächste Schritte beschlossen: Der Start der Petition „Rechte für die Spree“ erfolgt am 10. Oktober 2025. Die Registrierung der Europäischen Bürgerinitiative ist für den 2. Februar 2026 vorgesehen. Die Taskforce Finanzierung nimmt ihre Arbeit auf. Der Workshop zur Earth Assembly wird im Frühjahr 2026 stattfinden. Zudem werden die geplante Klage zum Schutz des Schweinswals, die Kooperation mit Umweltverbänden sowie die Allianz mit der Stop-Ecocide-Bewegung weiterentwickelt.

KONTAKT

VORSTÄNDIN NETZWERK RECHTE DER NATUR E.V

Christine Ax

+49 ​(0) 151 ​26691150

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