Buchbesprechung

Sind Flüsse Lebewesen

von Helmut Scheel

Darstellung auf kräftigem, halftone-inspiriertem Design. Im Hintergrund ein vertikal ausgerichtetes Foto eines Flusses von Mitglied Hans-Ulrich Zabel.
Foto: Hans-Ulrich Zabel

Wie beginnt man eine Besprechung eines Buches, das selbst ein Fluss ist? Wo ist die Quelle eines Buches versteckt, wo dessen Mündung verortet? Man könnte das Buch als Beschreibung, als Reisebeschreibung zu drei Flüssen lesen und es wäre nicht falsch. Man kann es als Geschichte lesen, wie Menschen sich aus den unterschiedlichsten Orten dieser Erde treffen und eine gemeinsame Zeit erleben. Man kann es als poetisches Sachbuch über die Rechte von Flüssen und die Notwendigkeit von Rechten der Natur lesen, und keine Lesart wäre falsch. Und da taucht schon die Frage auf: Kann man ein Buch überhaupt falsch lesen?

Es ist ein persönliches Buch des Autors, vielleicht sein persönlichstes. Ob er es weiß oder ob ich es so sehe, ist nicht von Bedeutung. Entscheidend ist, dass es ein persönliches Buch des Lesers wird. Wie die Erzählungen zwischen den beiden Buchdeckeln ein konzentriertes Substrat sind, so war MacFarlane gezwungen, „mehrere Male ... bis an die Grenzen meiner Sprache und meiner Überzeugungen zu gehen – und über sie hinaus“, wie er in „Danksagung und Nachhall“ schreibt. Es ist nicht leicht, über etwas zu schreiben, wofür wir fast keine Worte mehr haben und auch nicht gewohnt sind, darüber Worte zu finden. So sind diese über 400 Seiten wie über 200 Blätter an einem Zweig eines Baumes, der an jedem bereisten Fluss gestanden haben könnte. Jedes Blatt bildet mit seinen Adern auch einen Flusslauf ab, eine Lebenslinie mit Verzweigungen eines ganzen Gewässersystems oder Lebenslaufs.

Wenn von drei Flüssen oder Flussgebieten in dem Buch gesprochen wird, greift dies zu kurz, denn der Ausgangspunkt, Umkehrpunkt und Rückkehrpunkt ist die Quelle in der Nähe seines Hauses. Die neun Quellen des Cam am With Hill sind der Initiationspunkt des Buches. Mitten in einer Welt der Universitäten und des rationalen Denkens beginnen die Reisen zu den drei Flüssen Los Cedros, nach Chennai und nach Kanada an den Sankt-Lorenz-Strom, in den der Magpie River – in der Sprache der First Nations Mutehekau Shipu – mündet.

Der Los Cedros wurde und wird in Ecuador durch die Bergbauindustrie bedroht. In Chennai ist das ganze Flusssystem bereits tot, und es gilt jetzt das Meer und die Küste zu retten; der Mutehekau Shipu soll zur Stromerzeugung genutzt werden. Es geht um die Bedrohung dieser Natursysteme, oberflächlich betrachtet. Es geht um die Tiefen eines lebendigen Wesens bei jedem dieser Wassersysteme, und es greift in das tiefste Sein überhaupt ein, wenn wir über den Sinn und das Sein des Lebens sinnieren.

MacFarlane verknüpft in seinen sinnierenden Berichten genau diese Wesensebenen, welche nur sehr selten heute noch gemeinsam zur Sprache kommen. Bei ihm werden sie zu Sprache. Dafür hat er gekämpft. Manchmal spürt man es förmlich beim Lesen. Nicht nur bei der wilden Fahrt auf dem Mutehekau Shipu, wo die Natur alles aus den Kameraden herausholt, wie er aus seinen Wortmuskeln. Diese Kraft, die dieser Fluss fordert, dieselbe fordert er von uns, wenn wir wirklich und ehrlich versuchen, in diese Wasserwelten und damit in die Natur einzutauchen. Wenn wir mit ihm und seinen Reisegefährten und -gefährtinnen in Bereiche, auch unseres eigenen Seins, vordringen, welche wir bisher nicht kannten. Wir begleiten den Autor auf einer physischen Reise entlang von Flüssen und Seen und parallel in sein eigenes inneres Ökosystem. Denn die Frage „Sind Flüsse Lebewesen?“ wird im Buch immer wieder aufgeworfen und man liest oft die Antwort „Ja“, aber MacFarlane selbst beantwortet sie nicht.

Dem Autor geht es also nicht um die Beantwortung der Frage, sondern um die Frage selbst. Die Frage ist das Wesen des Buches. In einer Universitätsstadt wie Cambridge würde man eine Antwort verlangen. Das Wesen des Lebens ist aber die Frage. Wer das Buch liest, stellt sich selbst immer wieder diese und weitere Fragen. Die Fragestellung des Lebens ist damit das Navigationssystem entlang der Flüsse und des Buches. Rita, eine „Aktivistin, Heilerin, Hüterin der Kultur und Sprache der Innu – und Dichterin“ fokussiert den Autor und seinen Begleiter auf eine entscheidende Frage: Welche Frage wollt ihr dem Fluss stellen? Ihr habt nur eine Frage, die er euch beantworten wird. Es ist die Frage unseres Lebens, und jeder hat eine entscheidende Frage, die er in seinem Lebensverlauf stellen muss – deren Antwort der Lebensfluss liefern wird.

Wer Fragen an sich und die Natur hat, kann in diesem Reisebericht zum Ich über die Flüsse näher kommen. Wer die lebendige und lebensspendende Kraft von Flüssen spüren möchte, erlebt in den fließenden und rauschenden Worten eine belebende Kraft. Wer bereit ist, das Wasser in sich selbst zur sprudelnden Quelle der Gedanken werden zu lassen, kann am Ende erquickt in eine lebendige Zukunft sehen, die jedoch nicht ohne Anstrengung verlaufen wird. MacFarlanes Buch ist ein Fluss, der den Lesenden verwandeln kann.

Das Buch eröffnet einen neuen Blick auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur und macht deutlich, dass Umweltschutz keine romantische Idee, sondern eine politische Notwendigkeit ist. Die juristische Anerkennung von Flüssen als Rechtssubjekte - wie sie in Kanada, Neuseeland und Ecuador bereits praktiziert wird – zeigt, wie drängend es ist, den Flüssen Rechte einzuräumen und der Natur eine Stimme zu geben, um ihre Lebendigkeit und Integrität dauerhaft zu bewahren.

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